Meine Funkwelt
Meine Funkwelt – heute mit der Fortsetzung zu meinem Artikel von Montag. Ein Post über das Radio, ein faszinierendes Praktikum und eine wirklich außergewöhnliche Freundschaft. Ich hoffe, ihr seid auch dieses Mal wieder begeistert mit dabei! Danke, dass ich meine Erinnerungen hier auf meinem Blog mit euch teilen darf und ihr diese so herzlich annehmt. Das bedeutet mir wirklich viel.
Wir befinden uns in den frühen 90er Jahren. Das Radio ist ein fester Bestandteil meines Lebens. Mit der „Hansawelle von Bremen 1“ starten meine Eltern und ich morgens in den Tag. Am Samstag und Sonntag führt sie uns durchs Wochenende.
Die Helden meiner Jugend sind Monika Kluth und Karlheinz Calenberg. Sie gelten zu dieser Zeit als die Stimmen des Senders, moderieren abwechselnd den „Bremer Kaffeepott“ und jeden Samstag gemeinsam die Sendung „Bremen 1 am Wochenend“. Hier können Hörer anrufen und sich zu einem bestimmten Thema äußern. Außerdem wird mit Otto Rehhagel telefoniert, der zu damals Trainer des SV Werder ist und dann gibt es da auch noch „Mr Spinner“, der aus Amerika und von Erfindungen berichtet, die die Welt nicht braucht.
Ich liebe dieses Programm und spiele es in meinem Zimmer nach. Ich sitze vor meinem Kassettenrecorder und nehme eigene Sendungen für meine Eltern auf. Meinen Freunden erzähle ich davon allerdings nicht, ich werde schon genug für mein „CB-Funk Hobby“ belächelt.
Ja und dann kommt mein erstes Schulpraktikum. Nur wo soll ich hin? „Zum Radio“, sagt meine Mutter und so bewerbe ich mich tatsächlich in Bremen. Meinem Lehrer passt das allerdings überhaupt nicht, denn er muss mich ja auch besuchen und so reagiert mit den Worten, „ich hätte jawohl einen A... offen“. Ja, wir Norddeutschen können auch direkt sein. Verrückt, in dem Moment, da ich diese Zeilen hier schreibe, sehe ich ihn direkt wieder vor mir.
Egal. Fakt ist, ich werde genommen und so fahre ich nun drei lange und aufregende Wochen, jeden Tag nach Bremen und zum Sender. Für mich das absolute Highlight: An einem Samstag darf bei der Sendung von Monika Kluth und Karlheinz Calenberg dabei sein. Für mich heißt das zwar ganz früh aufstehen, aber das ist es mir wert.
Es ist das erste Mal, dass ich wirklich das Studio betrete, welches aus drei voneinander abgetrennten Räumen besteht, die alle durch große Fenster miteinander verbunden sind. Ganz links befindet sich ein recht kleines Zimmer. Es besteht aus nur einem Tisch, einem Mikrofon und einer großen Uhr. Hier werden die Nachrichten, der Verkehrsfunk und das Wetter gesprochen. Direkt daneben ist das eigentliche Studio, wesentlich breiter mit drei Mikrofonen, zwei Telefonen und mehrere Stühlen. Im letzten und größten Raum befindet sich die Senderegie. An der Wand dort hängen mehrere Uhren. Es gibt verschiedenste Abspielgeräte und auf einem kleinen Tisch hat man so etwas wie eine Frühstücksbar eingerichtet.
An diesem stehen Monika Kluth und Karlheinz Calenberg, die einen Kaffee trinken und sehr überrascht sind, mich zu sehen. Sie wissen gar nichts davon, dass ich sie heute begleiten darf. Geht also schon mal gut los. Aber Karlheinz Calenberg ist ganz begeistert. „Also, wenn sie uns nen Praktikanten schicken, dann muss die Welt ihn auch hören. Nur zuschauen ist ja langweilig. Ich würde sagen, du moderierst uns gleich mal an und danach machen wir ein kleines interview“, feixt er und mir sinkt mein Herz ganz tief in die Hose, denn damit geht zwar mein größter Traum in Erfüllung, aber natürlich habe ich auch Angst: Was, wenn ich was falsch mache, es vergeige, doof klinge oder es mir die Sprache verschlägt.
Egal, da muss ich jetzt einfach durch. Also, los geht es.
Die Anmoderation sitzt und die beiden begrüßen mich auf das Herzlichste im Studio. „Johannes, stell dich doch mal vor“, ermutigt mich Monika Kluth und so kommt auch das Interview schnell richtig in Gang. Was für ein Tag. Auf einmal bin ich voll dabei, kann vorab schon mit Hörern sprechen, darf versuchen Otto Rehhagel anzurufen und vieles mehr. Dieser Tag, dieses Studio und diese beiden, wunderbaren Menschen, sie lassen „Radio“ für mich noch wichtiger und schöner werden, so schön, dass es mich bis heute fasziniert.
Ja und damit könnte diese Geschichte dann eigentlich auch enden. Aber das tut sie nicht, ganz im Gegenteil, denn sie findet ihr Fortsetzung am folgenden Mittwoch.
An diesem bin ich wieder im Studio, dieses Mal beim „Bremer Kaffeepott“ und als ich gegen Mittag den Sender verlassen will, werde ich von der Dame am Empfang energisch aufgehalten: „Warten Sie mal“, ruft Sie, „da ist Post für Sie gekommen“ und dann holt sie einen Brief hervor, den sie mit mir einem Lächeln in die Hand drückt. Er kommt aus der Nähe von Stuttgart und ist geschrieben von einem Jungen, der Andreas heißt. Er hat mich am Samstag auf der Kurzwelle gehört, wo das Programm von Radio Bremen 1 ebenfalls ausgestrahlt wird und. er möchte gerne mit mir in Kontakt kommen.
Praktikum bei Radio Bremen:
Karlheinz Carlenberg, Monika Kluth und ich
Karlheinz Carlenberg, Monika Kluth und ich
Ja und damit könnte diese Geschichte dann eigentlich auch enden. Aber das tut sie nicht, ganz im Gegenteil, denn sie findet ihr Fortsetzung am folgenden Mittwoch.
An diesem bin ich wieder im Studio, dieses Mal beim „Bremer Kaffeepott“ und als ich gegen Mittag den Sender verlassen will, werde ich von der Dame am Empfang energisch aufgehalten: „Warten Sie mal“, ruft Sie, „da ist Post für Sie gekommen“ und dann holt sie einen Brief hervor, den sie mit mir einem Lächeln in die Hand drückt. Er kommt aus der Nähe von Stuttgart und ist geschrieben von einem Jungen, der Andreas heißt. Er hat mich am Samstag auf der Kurzwelle gehört, wo das Programm von Radio Bremen 1 ebenfalls ausgestrahlt wird und. er möchte gerne mit mir in Kontakt kommen.
Auch dieses Bild habe ich direkt wieder vor Augen, wenn ich daran denke und ich weiß noch, dass ich in diesem Moment ganz aufgeregt zurück ins Büro von Monika Kluth gerannt bin, um ihr den Brief zu zeigen. Verrückt. Ihre Reaktion: „Wow, ich glaube sowas hatten wir jetzt auch noch nie“.
In den nächsten Wochen soll sich rausstellen: Andreas, der fremde Junge aus Stuttgart und ich, wir sind wie füreinander gemacht. Wir haben exakt die gleichen Interessen, begeistern uns für das Radio, hören Kurzwelle und verstehen einander auf Anhieb prima. So folgt irgendwann ein erstes Kennenlernen in Bremerhaven und später ein Besuch bei ihm. Das Haus in dem Andreas wohnt, ist wunderbar und von einer christlichen Herzlichkeit. Seine Eltern geben einem direkt das Gefühl, ein Teil der Familie zu sein. Das absolute Highlight aber, das ist ein Zimmer direkt unter dem Dach. Hier hat Andreas sich sein eigenes, kleines Studio eingerichtet und hier sitzen wir nun über Stunden zusammen.
Um Missverständnisse zu vermeiden:
Andreas, der Blogger und Andreas in diesem Artikel, das sind zwei verschiedene Menschen. Aber scheinbar habe ich es in meinem Leben irgendwie mit diesem Namen, denn ich trage sie mittlerweile beide ganz tief in meinem Herzen.
Andreas aus Stuttgart ist aber nun schon seit vielen Jahren mein bester Freund und das bis heute. Gerade gestern erst haben wir wieder miteinander gesprochen. Also, lieber Andreas, solltest du diese Zeilen lesen, danke für deine so wunderbare Freundschaft und den selben Dank richte ich dann auch gleich an meinen anderen Andreas, den Blogger mit der Autorenbox. Schön, dass es euch gibt, lieber Herku!
Andreas aus Stuttgart ist aber nun schon seit vielen Jahren mein bester Freund und das bis heute. Gerade gestern erst haben wir wieder miteinander gesprochen. Also, lieber Andreas, solltest du diese Zeilen lesen, danke für deine so wunderbare Freundschaft und den selben Dank richte ich dann auch gleich an meinen anderen Andreas, den Blogger mit der Autorenbox. Schön, dass es euch gibt, lieber Herku!
Begegnungen ihr Lieben, haben immer einen Sinn, auch wenn man diesen vielleicht nicht sofort erkennt oder versteht, ich halte nichts von all dem für „Zufall“.
In diesem Sinne, hoffe ich, dass euch auch heute wieder mein Artikel gefallen hat.
Alles Liebe
Alles Liebe
Ich musste gestern an Dich denken. Bei NDR1 gab es gestern in der Frühsendung jemanden, der sich vom NDR gewünscht hatte, einmal Moderator zu sein. Im Gespräch nach der Sendung war er immer noch begeistert und auch die Rückmeldungen der Hörer waren durchaus positiv. Bin durch Zufall in die Sendung gestolpert, weil irgendwie nirgends vernünftige Musik gespielt wurde und da bin ich dann bei "Radio Sterbehilfe" (so wird hier in der Region Hannover über den Sender gefrotzelt) gelandet. Hängen geblieben deshalb, weil eins meiner Lieblingshits der Beatles gespielt wurde "Penny Lane" ;-)
AntwortenLöschenHallo liebe Birgit, wie schön, dass du an mich denkst oder besser gedacht hast. Ja, ich bin dem Radio bis heute verbunden, war lange auch in diesem Bereich unterwegs und wenn man es wirklich will, also man nicht nur gezwungen hinter einem Mikrofon sitzt, dann ist es euch auch eine tolle Sache. Übrigens ist "Penny Lane", wirklich ein toller Song!
Löschen