Gendersprache
Ihr Lieben,
es gibt da ein Thema über das ich schon länger nachdenke und mit dem ich mich – zugegeben - doch sehr schwer tue. Es ist die "Gendersprache" und ich möchte euch heute einfach mal fragen, "wie geht ihr damit um?"
Ich wende mich damit auch ganz speziell an meine Blogger-Freunde und Kollegen. Wie handhabt ihr das? Aber natürlich auch alle Anderen, schreibt mir eure Gedanken und Überlegungen dazu in die Kommentare.
Ich freue mich drauf.
Ich wende mich damit auch ganz speziell an meine Blogger-Freunde und Kollegen. Wie handhabt ihr das? Aber natürlich auch alle Anderen, schreibt mir eure Gedanken und Überlegungen dazu in die Kommentare.
Ich freue mich drauf.
Ich bin freier Journalist und habe an einer Journalistenschule studiert. Dort habe ich viel gelernt und ein Wissen erworben, auf dass ich für mich wirklich stolz bin. Allerdings war das noch zu einer Zeit, da die Gendersprache in der Öffentlichkeit kaum eine Rolle gespielt hat. Heute ist das wahrlich anders.
Nur was ist dieses Gendern eigentlich?
Mit Gendern bezeichnen wir die Verwendung einer absolut geschlechtergerechten Sprache. Was für ein Zungebrecher. Es geht darum, dass sich niemand mehr ausgeschlossen fühlen und das bestimmte Bilder in unserem Kopf sich neu formen sollen.
Sprechen wir beispielsweise von „Pastoren“, so denken wir automatisch an Männer. Reden wir dagegen allerdings von „Hebamen“, so sind wir unseren Gedanken ausschließlich bei Frauen. Doch diese Berufe stehen allen Geschlechtern offen und so ist es auch mit vielen anderen Jobs.
Gendern, so wird es auf verschiedenen Seiten beschrieben und definiert, sorgt dafür, dass es in der deutschen Sprache endlich eine Gleichberechtigung für Männer und Frauen gibt, denn es werden auch Männer angesprochen die sich als Frauen fühlen und umgekehrt oder Menschen die gerne beides sein wollen oder sind.
Das klingt nun alles erstmal logisch und absolut nachvollziehbar, aber bei einer genaueren Betrachtung bekommt (zumindest für mich) das gesamte hier aufgebaute Konstrukt doch Risse, denn mir wird da etwas unterstellt, was ich so für mich nicht stehen lassen kann! Ich schließe niemanden aus und das zu tun, käme mir bei meinem Schreiben auch niemals in den Sinn! Jeder Leser, egal ob alt oder jung, Männlein oder Weiblein, ist mir eine große Freude und eine echte Ehre. Vielleicht ist das bei mir so, weil ich Christ bin, aber für mich sind alle Menschen gleich, egal ob groß oder klein, dick oder dünn, rot, gelb, weiß oder schwarz.
Über dieses hinaus bin ich auch schon so erwachsen, dass ich weiß, dass es nicht nur Männer gibt, die ein Flugzeug fliegen dürfen und mir ist auch klar, dass es in einem Kindergarten nicht nur Frauen arbeiten.
Wozu das Ganze also?
Wozu das Ganze also?
Haben wir ernsthaft bis vor einigen Jahren in so verstaubten Schubladen gedacht, wie es uns die neue Gendersprache suggerieren will? Ich mag und will das nicht glauben.
Aber selbst wenn dem so ist, haben wir dann nicht ganz andere Baustellen, um die wir uns zuerst einmal kümmern sollten? Was ist mit unserer Gesellschaft? Wie schaut es in der beruflichen Welt und bei den Löhnen aus?
Blicken wir auf die erotische Ebene. Ein Mann der immer wieder andere und jüngere Partnerinnen hat, wird als Held gefeiert. Eine Frau die sich genauso verhält, muss sich dafür rechtfertigen und wird von ihrem Umfeld verurteilt bzw. mit gewissen Titel versehen. Wie kann das sein und wie schwer tun wir uns überhaupt noch immer damit, zu erkennen und zu begreifen, dass auch eine Frau „Lust“ haben kann und darf. Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter.
Wir leben in keiner gleichberichtigten Welt und wir werden sie nach meinem Dafürhalten und auch ganz sicher nicht über das Gendern bekommen.
Ganz im Gegenteil: Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass vieles von dem was wir tun, bisweilen einfach nur scheinheilig und verlogen ist. Ich weiß, das klingt hart und ist vermutlich auch nur schwer zu ertragen, aber seien wir doch mal ehrlich:
Während der Pandemie stellen wir uns abends auf den Balkon und klatschen, als Zeichen unserer Anerkennung für all die Menschen, die im Krankenhaus für uns tätig sind. Nur was bringt denn das? Wo sind wir, wenn wieder einmal Personal gestrichen wird und die Überstunden im Hospital kaum noch zu ertragen sind? Müssten wir nicht jeden Tag auf der Straße sein, um solchen Dingen Einhalt zu gebieten?
Wir fordern bei der Fußball-WM in Katar, von einem fremden Land, es müsse Schwulen und Lesben mehr Rechte zubilligen. Doch wir haben selbst genauso unsere Probleme damit. Im Nachhinein stellt sich nämlich raus, nicht jeder unserer Spieler hätte eine bunte Flagge auch wirklich gerne auf seinem Trikot tragen wollen.
Also, wenn mir jemand ernsthaft erklären und begreiflich machen kann, warum ich mit dem Gendern irgendwelche Gleichberechtigungen fördere und vorantreibe, dann bin ich sofort bereit, meine Texte dieser neuen Form der deutsche Sprache anzupassen. So lange das aber nicht der Fall ist, bleibt für mich alles beim Alten, denn ich spreche jeden an, hier ist jeder willkommen und ich freue mich über jeden Kommentar, egal ob von einem Ihm, einer Ihr oder von wem auch immer.
Deswegen, am Ende noch einmal ganz deutlich, damit keine Missverständnisse entstehen. Ich habe nichts gegen das Gendern und auch nichts gegen Menschen, die dieses tun. Nein, absolut nicht. Ich für mich verstehe es nur nicht und ich für mich frage mich einfach, ob wir uns damit nicht möglicherweise irgendwie verrennen.
So und nun: Feuer frei! Köpft mich! Trete mir die Tür ein! Sagt mir, was ihr von all dem haltet und wie ihr damit umgeht. Überzeugt mich oder sagt mir, ich habe Recht. Ich bin gespannt ...
Ich gendere. Im Job muss ich das tun, aber auch privat breche ich mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich es tue. Natürlich schafft das Gendern nicht von heute auf morgen Gleichberechtigung. Das hat die Frauenquote auch nicht getan und auch die halte ich leider für notwendig.
AntwortenLöschenWir haben auch hier Queer-Feindlichkeit und eine wirkliche Gleichberechtigung von Mann und Frau haben wir schon deshalb nicht, weil Frauen immer noch weniger verdienen, als ihre männlichen Kollegen. Ich denke aber, durch Sprache können wie Bewusstsein schaffen und immer wieder quasi den Finger in die Wunde legen. Den Vergleich zu Katar finde ich etwas sehr hinkend. Da sind wir ja nun doch schon etwas weiter. Und nur weil andere es schlechter machen, müssen wir nicht im Stillstand verharren.
Ob es was bringt, werden wir vermutlich kaum ergründen können, aber es tut auch niemandem weh und wenn bestimmte Gruppen sich dadurch weniger ausgegrenzt und wahrgenommener fühlen, ist es mir das schon wert.
Hallo Frau Momo, wie immer schön dich zu lesen. Bist mir kürzlich auf einem anderen Blog begegnet. Fand ich irgendwie sehr nett ;)
LöschenZu deinem Post. Ich gebe zu, er macht mich nachdenklich und ich gebe dir nahezu in allen Punkten recht. Wie gesagt, wenn ich mit meiner Art zu schreiben anderen helfen kann, will ich das gerne tun.
Das Beispiel Katar war deshalb von mir gewählt, weil ich glaube, dass es viele Aktionen gibt die gemacht werden, aber im Kopf bei vielen noch immer nicht angekommen ist, um was es wirklich geht! Vielleicht erklärt es das etwas besser.
Liebe und herzliche Grüße! Nochmals: Vielen Dank!
Das vieles scheinheilig und verlogen ist, da gehe ich mit Dir konform. Mir ist aufgefallen, das ich im Blog nicht gendere. Warum auch immer, ich bin da eher vom alten Schlag und wenn ich im Fluß bin zu schreiben, dann schreibe ich drauf los und gucke hinterher viellicht noch nach Rechtschreibfehlern oder Grammatik. Im Büro ist es gang und gäbe, das gegendert wird, aber das akzeptiere ich auch. Was ich beim gendern nicht mag, wenn man "auf Teufel komm raus" gendern muss und dann Gebilde zustande kommen, die keinen Sinn ergeben. Vor Katar war es die Ukraine, die Hunde in Tötungsstationen geschickt haben und was machen wir heute? Vieles kann ich nicht nachvollziehen, aber wie sagte Helmut Schmidt einmal (sinngemäß) "warum sollen wir einem fremden Volk die deutsche Moral aufdrücken". Recht hatte er
AntwortenLöschenUnd wie Recht er hatte!!!
LöschenVielen Dank für deinen Kommentar! Mich stört schon lange, dass ausgerechnet wir anderen Ländern sagen wollen, was richtig und was falsch ist. Wir müssen einfach mal begreifen, dass es Regionen auf dieser Welt gibt, die ganz anders denken, fühlen, glauben und ticken als wir. Deswegen hat Schmidt ja auch vor Problemen bei der Integration gewarnt! Liebe Grüße
Ups, ich wollte gar nicht anonym antworten. Wünsche noch einen schönen Abend ;-)
LöschenHey Birgit, schön dich zu lesen! Nun hat es geklappt! Freut mich!
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