Von der Vergangenheit und der Zukunft
So wie jeden Freitag, wird es auch heute wieder sehr persönlich und emotional auf meinem Blog. Es geht um „Gedanken für Herz und Seele“. Zu ihnen darf ich dich ganz herzlich begrüßen und willkommen heißen, ganz egal wo und wann du die folgenden Zeilen liest. Mögen sie dich berühren und dein Innerstes erreichen.
Mir sind Artikel wie diese äußerst wichtig, denn oft beschäftigen wir uns im Leben mit allem, nur nicht mit uns und damit, wie es uns wirklich geht. Doch, dass wir es tun ist unheimlich wichtig.
Mitgebracht habe ich dir heute ein Zitat von Søren Kierkegaard. Der war dänischer Philosoph und lebte von 1813 bis 1855. Ja und eins sagte er:
„Verstehen kann man das Leben rückwärts; leben muss man es aber vorwärts.“
Toll. Nur was ist damit gemeint? Rückwärst verstehen? Vorwärts leben?
Betrachten wir, um eine Antwort auf diese Frage zu finden, die beiden Aussagen doch einfach mal getrennt und separat voneinander.
„Verstehen kann man das Leben rückwärts“
Gemeint ist damit, dass wenn wir zurück in die Vergangenheit schauen, wir Dinge aus ihr mit unserem Wissen von heute deutlich besser verstehen können als damals.
Ein wunderbares und einfaches Beispiel hierfür ist die Schule. Ein Kind versteht nur schwer, warum es komplizierte Rechengesetze oder richtiges Schreiben lernen muss. Als Erwachsener aber wissen wir, ohne diese Dinge geht es nicht und wird es wahnsinnig schwer im Leben.
Auch auf persönlicher Ebene greift dieser Satz. Als junger Mensch fällt es schwer, die eigenen Eltern und ihr Handeln zu verstehen. Aber irgendwann, dann selbst in ihrem Alter gekommen, lächeln wir nur noch verlegen und sagen: „Ja Mama, jetzt weiß ich was du damals meintest“. Ist es nicht so?
Und die Vergangenheit kann auch ein guter Lehrmeister sein, denn wie heißt es es doch so schön in einem alten Spruch, „nur ein Idiot rennt freiwillig zwei Mal gegen die selbe Wand“.
„Leben muss man aber vorwärts“
Gemeint ist damit, schau nach vorne. Konzentriere ich dich auf das Jetzt und Hier. Sei der Zukunft zugewandt und freu dich auf diese.
Da nickt jeder und sagt, das ist doch klar, aber ist es das? Verlieren wir uns nicht viel zu oft mit unserem Geist auch der Vergangenheit und bei Dingen die längst abgeschlossen sind? Ich muss gestehen, ich selbst ertappe mich oft dabei, dass ich darüber nachdenke, was wohl gewesen wäre, wenn ich mich in einer bestimmten Situation anders verhalten hätte.
So war ich beispielsweise mal Soldat und als solcher auch meinen Kameraden nicht immer fair gegenüber. Wenn ich nochmal zur Bundeswehr müsste, dann würde ich alles anders machen.
Und wie oft hatte ich Diskussionen mit meinem Vater oder meiner Mutter, konnte ihr Handeln nicht verstehen und begreifen. Wäre ich nochmal in dieser Situation, oh ich würde so anders und so verständnisvoll auftreten.
Aber geht es darum? Ich bin kein Soldat mehr und werde es auch nie wieder sein. Und die Konflikte mit meinen Eltern gibt es auch nicht mehr. Warum also darüber philosophieren, was wäre, wenn all diese Dinge nochmal kämen. Das tun sie nicht und man muss auch kein schlechtes Gewissen haben, weil man sie einst falsch gemacht. Damals haben wir, zumindest für uns und aus damaliger Sicht, nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Heute aber, da können wir und da kann ich, die Dinge anders machen.
Aus der Vergangenheit lernen und die mit neuen Wissen in die Zukunft schauen, dass ist es worum es geht oder um es mit den Worten von Søren Kierkegaard zu sagen:
„Verstehen kann man das Leben rückwärst, leben muss man aber vorwärts“.
Einen schönen Freitag wünsche ich dir.
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